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Fragen & Antworten zum Thema: Pferde scheren!

Wenn die kältere Jahreszeit anbricht, gibt es ein Thema, dass alle Reiter früher oder später beschäftigt: die Pferdeschur. Auch an uns werden immer viele Fragen zu dem Thema gerichtet – angefangen mit „Soll ich mein Pferd scheren?“ über „Kann ich das Wachstum des Winterfells beeinflussen?“ bis hin zu „Wie funktioniert eine Schur beim Pferd?“. Wir werden versuchen, in diesem Blogbeitrag alle Fragen zu beantworten.


Wissen Sie, warum das Pferd ein Winterfell bekommt und wie man das verhindern kann?


Ihrem Pferd wächst in den Herbst-/Wintermonaten ein Winterfell – das ist ein ganz natürlicher Schutz vor Kälte und prinzipiell auch ausreichend, um dein Tier vor Kälte zu schützen. Das Winterfell kann übrigens eine andere Färbung als das „normale“ Fell haben, es ist außerdem etwas dichter und länger. Wenn es dann richtig kalt wird, übernimmt die Pferdehaut die Aufgabe der Isolation. Über feinste Muskeln stellt sie die Fellhaare auf. Dadurch entsteht quasi ein Luftpolster, wodurch die Körpertemperatur nicht so schnell absinken kann. Außerdem schützt sich der Pferdekörper vor dem Auskühlen, indem die Muskulatur bei Kälte noch stärker durchblutet wird.

Wussten Sie, dass ein Pferd 75 % seines Stoffwechsels in Wärme und nur 25% in Bewegung steckt? Daran sieht man, welch eine enorme Leistung der Körper erfüllt. Pferde fühlen sich übrigen zwischen plus 5 bis plus 15 Grad am wohlsten. Uns Menschen wäre das wohl viel zu kalt - wir fühlen uns zwischen 15 bis 25 Grad wohl. Prinzipiell ist das Winterfell also wirklich eine tolle Sache und ein natürlicher Schutz bei Kälte. Allerdings schwitzt das Pferd mit dem dicken Fell auch wesentlich schneller! Und alle erfahrenen Reiterinnen und Reiter unter uns wissen sicher, wie lange es nach dem Training oder einem Ausritt dauern kann, bis ein verschwitztes Pferd wieder trocken ist!

Kann man das Winterfell verhindern?

Ja es gibt eine Möglichkeit, zumindest starkes Wachstum zurück zu halten! Wer überhaupt nicht scheren möchte und bereit ist sein Pferd einzudecken kann damit frühzeitig im Herbst anfangen. Durch diesen Trick erreichen Sie, dass das Winterfell erst gar nicht so stark wächst und nicht so dicht wird. Im Herbst – wenn es gerade erst abkühlt, beginnen Sie mit einer leichten Decke. Im Winter – wenn richtige Minusgrade erreicht sind, müssen Sie Ihr Pferd dann mit einer Thermodecke eindecken.
Bei Pferderassen, die zu einem dicken Winterfell neigen, wird das Zudecken aber leider nicht viel nützen!

„Soll ich mein Pferd scheren?“

Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort! Das hat einerseits viel mit Ihrer ganz persönlichen Einstellung zum Scheren zu tun, aber auch damit, wie sehr und wie häufig Sie Ihr Pferd auch im Winter beanspruchen. Und natürlich auch wie viel Zeit die Sie für die Fellpflege aufbringen können und möchten.


Was spricht also für das Scheren?

  • Ganz klar die schnellere Trocknung des Pferdes! Durch das bessere Trocknen reduziert man außerdem die Erkältungsgefahr.
  • Das geschorene Pferd lässt sich recht einfach pflegen und putzen. Sie sparen sich also erheblich Zeit!
  • Pferde, die während der Arbeit nicht so stark schwitzen, sind leistungsfähiger. Sie kommen nicht so schnell aus der Puste. (Das stellten Wissenschaftler der Universität Uppsala in Schweden fest). Woran das liegt? Der Kreislauf überhitzt nicht so schnell, die Atmung bleibt ruhiger und Ihr Pferd ist dadurch auch leistungsbereiter! Ungeschorene Pferde atmen schneller als geschorene Pferde.

Was spricht gegen das Scheren?

  • Sie nehmen Ihrem Pferd durch die Schur den natürlichen Schutz, die isolierende Luftschicht die das Winterfell darstellt!
  • Ihr Pferd kann an den geschorenen Stellen schneller eine Haut oder Pilzerkrankung bekommen. Ein Hautpilz ist zwar relativ ungefährlich, aber er überträgt sich schnell auf andere Pferde und muss unbedingt behandelt werden!
  • Sie sollten auf jeden Fall eine Decke verwenden die so konzipiert ist das sich Ihr Pferd damit nicht verletzen kann.


Die richtige Decke nach der Pferdeschur

Wie bereits erwähnt benötigt Ihr Pferd je nach Art der Schur eine entsprechende Decke. Die Verschlüsse dürfen keine Verletzungsgefahr darstellen! Alle Riemen oder Gurte sollten so eingestellt sein, dass sich Ihr Pferd darin nicht verfangen kann. Außerdem sollte die Decke natürlich in der richtigen Größe gewählt sein, damit sie sich nicht auf dem Pferd verdrehen oder verwinden kann.

Welche Schur-Schnitte gibt es?

Sind Sie mit Ihrem Pferd viel draußen und arbeiten nicht allzu intensiv am Reittraining, dann bietet sich eine Streifenschur an. Dabei wird von der Unterseite des Halses über die Brust bis zur Hinterhand geschoren.

Bei dem sogenannten Hunterschnitt bleibt das Fell an Kopf, Beine und Widerrist bis zur Kruppe stehen. Dieser Schnitt ist gut für Pferde geeignet die etwas mehr tun sollen aber empfindlich im Ledenbereich sind.

Wie schon der Name vermuten lässt, bleibt bei dem Deckenschnitt das Fell in der Sattellage stehen. Zusätzlich auch am Kopf und an den Beinen.

Die Komplettschur eignet sich nur für Sportpferde die über Winter richtig arbeiten sollen. Hier sollte man aber in der Sattellage das Fell stehen lassen! Warum? Weil sich das geschorene Haar schneller im Material der Satteldecke/Schabracke verhakt und dann abbrechen kann. Das führt schlimmstenfalls zu Scheuerstellen an denen kein Fell mehr stehen bleibt.

Was ist beim Scheren zu beachten?

Equipment

Haben Sie sich für das Scheren entschieden dann achten Sie bitte darauf, dass Sie das Equipment gut vorbereitet haben! Benutzen Sie eine Schermaschine die nicht mit Akku arbeitet, bitte passen Sie darauf auf, dass Ihr Pferd nicht auf das Stromkabel tritt.

Achte während der Schur generell auf folgendes:

  • Die Tasthaare am Maul und die Haare in den Ohren dürfen nie geschoren werden, dies ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz!!!
  • Scheren Sie immer in Wuchsrichtung des Fells. Seien Sie an empfindlichen Stellen besonders vorsichtig. Hautfalten ziehen Sie am besten sanft straff, so können Sie gut scheren und Sie vermeiden Schnittverletzungen.
  • Reinigen Sie während des Scherens immer wieder die Schermaschine. Achten Sie darauf, dass Ihr Pferd nicht auf das Stromkabel treten kann oder reinbeißt!
  • Das lange Stehen beim Scheren sowie das Geräusch der Maschine kann ein Pferd nervös, ängstlich und ungeduldig machen.


Tipps für eine stressfreie und gute Schur des Winterfells:

  • Suchen Sie sich einen ruhigen und sicheren Ort zum Scheren.
  • Putzen Sie ihr Pferd ordentlich und sorgen Sie dafür das das Fell trocken ist.
  • Kotrollieren Sie ihre Schermaschine ob sie sauber, geölt und die Schneideblätter scharf sind.
  • Binden Sie eventuell die Mähne und den Schweif so weg, dass nichts unters Messer kommt was nicht geschnitten werden soll.
  • Zeichnen Sie als Hilfe mit Kreide die Linien auf Ihr Pferd an denen Sie entlang scheren möchten.
  • Versuchen Sie zügig, aber ohne Hektik an Ihrem Pferd zu arbeiten.
  • Zu guter Letzt bürsten Sie Ihr Pferd gut ab, um lose Haare zu entfernen. Diese können einen Juckreitz auslösen, was Sie sicher selber vom Friseur kennen!
  • Decken Sie Ihr Pferd mit einer passenden Decke ein!

Persönlich möchte ich Ihnen aber auf jeden Fall raten, dass Sie erstmal bei anderen zu schauen, die bereits häufiger ihr Pferd geschoren haben. Und suchen Sie sich für Ihre erste eigene Schur dann trotzdem nochmal erfahrene Unterstützung. Das macht Sie persönlich auch gleich viel ruhiger und entspannter, was sich wiederum positiv auf Ihr Pferd auswirkt.


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